Freitag, 27. Oktober 2017

Urgeschichtliches Zentrum für Wildeshausen


In der gestrigen Sitzung wurde erneut das Konzept zum Urgeschichtlichen Zentrum Wildeshausen in der alten Feuerwehr vorgestellt. Leider wurden nach meiner Auffassung die Ausführungen, im Vergleich zur ersten Vorstellung, etwas kurz gehalten und insbesondere die Betreibung der Einrichtung nicht thematisiert. In der ersten Vorstellung wurde deutlich, dass der Bürgermeister einen Betrieb mit ehrenamtlichen Kräften des Bürger- und Geschichtsvereins favorisiert bzw. in Erwägung zieht. Dies kann in unseren Augen keine dauerhafte Lösung darstellen. Einmal muss ein solches Zentrum verlässliche Öffnungszeiten haben, dies dürfte mit einem, rein auf Freiwilligen basierenden Betrieb kaum zu schaffen sein. Weiterhin sollte ein Urgeschichtliches Zentrum auch einen Qualitätsanspruch haben um einen Mehrwert hinsichtlich geschichtlicher Bildung zu erlangen, dies geht nur mit Fachpersonal. Es reicht eben nicht ein paar Tafeln aufzuhängen und ein Grab zu schaufeln um dauerhaft Anziehungspunkt für interessierte Bürger zu sein.
Wie auch bei der ersten Vorstellung haben wir die Frage nach den Kosten gestellt, auch diesmal haben wir keine Antwort vom Bürgermeister bekommen. Er sprach, wie auch der Fraktionsvorsitzende der CDU beim geplanten Hotelneubau, von einem Leuchtturm für Wildeshausen. Wir kommen uns langsam vor wie an der Nordseeküste bei all diesen Leuchttürmen, zumindest für den Anstieg der Meeresspiegel ist Wildeshausen dann zukünftig gut gerüstet.
Es muss doch möglich sein, dass die Ersteller des Konzeptes, immerhin erfahrene Architekten und Planer, eine grobe Kostenschätzung abgegeben. Aber vielleicht ist dies ja bewusst nicht gewollt, immerhin würde ein zweistelliger Millionenbetrag, auch bei einer MÖGLICHEN Förderung von 2/3 der Kosten, ein zusätzliches Loch in die Kasse reißen. Uns ist leider nicht bekannt ob die Planer Einschränkungen hinsichtlich eines zur Verfügung stehenden Budgets hatten oder frei nach ihren Vorstellungen planen konnten.
Das wäre ungefähr so sinnvoll wie einen Architektenwettbewerb für ein Schwimmbad ohne finanzielle Vorgaben um im Ergebnis festzustellen, zu teuer und können wir uns nicht leisten.
Ich möchte ausdrücklich klar stellen, auch wir befürworten dieses Zentrum! Trotzdem muss es erlaubt und unsere Pflicht sein, auf die Kosten und die Belastung für den öffentlichen Haushalt hinzuweisen.
Wir vermissen in diesem Zusammenhang bislang eine klare Linie in der Politik, vor allem eine Prioritätenliste der anstehenden Projekte. Quartierentwicklung mit Wildeshausen 2030, Wildeshausen West und Nord, Grundschule, Realschule, Entlastungsstraße, Urgeschichtliches Zentrum, es gibt noch eine Vielzahl von Baustellen, welche viel Geld kosten und ebenfalls von den meisten Ratsmitgliedern lieber heute als morgen verwirklicht werden sollen. Hier ist in unseren Augen noch Handlungsbedarf, sonst verirren wir uns im Dschungel der Begehrlichkeiten, Notwendigkeiten und der angespannten Finanzlage. Politik und Stadtentwicklung sind kein Überraschungsei, es gehen nicht drei Dinge auf einmal. Wir müssen einen roten Faden für die nächsten Jahre schaffen, Prioritäten festlegen und Disziplin zeigen, nur dann können wir die Stadt voranbringen und den Haushalt mittelfristig wieder auf die Füße stellen.
Marko Bahr
FDP- Fraktion

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